Herrmann Max Bleyle
Hermann Max Bleyle
lebte von *15.06.1881 bis †1965,
verheiratet mit Maria Weber, keine Kinder.
1913 stieg Max Bleyle in das Familienunternehmen ein, als einer von drei Mitgesellschaftern.
Er war früh die rechte Hand des Vaters, übernahm im Familienunternehmen die technische Leitung und erlangte früh den Prokura Status.
Er gab dem Unternehmen ein Gesicht und prägte dessen Ausrichtung; er galt gegenüber seinen Mitgesellschaftern als primus inter pares.
Er war beliebt, zeigte starkes soziales Engagement, richtete zahlreiche wohltätige Institutionen für die Arbeiter ein.
Er brachte das Familienunternehmen zum internationalen Erfolg.
Wilhelm Bleyle`s zweitältester Sohn, geboren am 15. Juni 1881 in Feldkirch in Vorarlberg, stieg mit 14 Jahren auf Wunsch des Vaters als Lehrling in das Familienunternehmen ein. Von Anfang an arbeitete er an dem Lebenswerk seines Vaters mit, um es zum Erfolg zu führen. Auch wie sein Vater Wilhelm Bleyle wurde Max als junger Mann auf Geschäftsreisen geschickt. Max hat nie eine höhere Schule oder ein Studium absolviert, das bedauerte er immer wieder. Max diente von 1901-1902 beim österreichischen Militär. Nach zwei Monaten wurde er jedoch als untauglich entlassen, was ihm den Dienst im ersten Weltkrieg ersparte.
Max war sehr beliebt als Leiter des großen Familienunternehmens. Als Werksleiter wurde er geachtet und war ein ruhiger und beherrschter Mann. Er gönnte sich selten einen Urlaub und Ruhe. Unter ihm wurden zahlreiche wohltätige Institutionen für die Arbeiter eingerichtet, wie z.B eine große Küche, Lesesaal, Büchereien, freie Theater, Mittagsessenzuschüsse usw. Unter Max Bleyle gab es keine Entlassungen, auch im Krieg versuchte er seine Leute zu halten. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Max den Machthabern und deren Ideologie nicht abgeneigt. Er pflegte Beziehungen zu höchsten Kreisen, und galt als Mitglied der Göring-Clique.
Mit Max an der Spitze wuchs die Firma zu internationaler Größe. Er forcierte das Geschäft mit dem Ausland und holte sich dort auch Anregungen. Für seinen unermüdlichen Einsatz musste er mit seiner Gesundheit bezahlen. Im Herbst 1930 erkrankte er mit 49 Jahren an Meniére, die sich in Gleichgewichtsstörungen bemerkbar machte.
Ein großer Bruch im Leben von Max Bleyle geschah 1938. Aufgrund von Volksverrat bzw. Steuerhinterziehung wurde er zusammen mit seinem Schwager Arthur Weber zu einer massiven Geldstrafe und Gefängnis verurteilt. Die Bleyle GmbH wurde durch das Ausscheiden der Gesellschafter in ihrer bestehenden Form nicht weiter als Familienunternehmen geführt. Verpachtet stand das Familienunternehmen bis Ende des Krieges unter Fremdführung. 1948 fällt Bleyle wieder durch eine Neugründung in Familienhand zurück. Max trug entscheidend zum Wiederaufbau in der Nachkriegszeit bei.