Friedrich Ernst Bleyle
lebte von *26.12.1890 bis †01.09.1976,
verheiratet mit Johanna Margarethe Gaiser *28.10.1895 aus der Ehe entstammten zwei Töchter.
Später lebte er in eheähnlicher Gemeinschaft mit Anna Hanke und ihren Töchtern.
1913 stieg Friedrich Ernst Bleyle ebenfalls in das Familienunternehmen ein, als einer von drei Mitgesellschaftern. Sein Hauptaufgabenfeld war das Marketing, er galt als „Vater der Werbeabteilung“. Er übernahm die allgemeinen Verwaltungsangelegenheiten und den Einkauf.
Ab 1930 zeigten sich bei ihm die ersten gesundheitlichen Probleme psychischer Natur.
Fritz wurde als jüngster Sohn von Wilhelm Bleyle in Feldkirch geboren. Er absolvierte ein Technikum für die Textilindustrie in Reutlingen und 1911 sein Kaufmannsdiplom in Berlin. Fritz galt als Exzentriker der Familie und war auch als schillernde Figur unter den Mitarbeitern bekannt. Sein Auftreten war extravagant, er trug modische Anzüge und hatte eine Leidenschaft für Sportautos.
Bereits um 1930 machten sich bei Fritz Bleyle gesundheitliche Probleme psychischer Natur bemerkbar. Aufgrund dieser Probleme war er über längere Zeit nicht im Unternehmen tätig. Sein geistiger Zustand war über Jahrzehnte ein Thema in der Familie Bleyle.
Da auch er im Jahre 1939 wie seine Mitgesellschafter wegen Steuerbetrug und Volksverrats hätte ins Gefängnis kommen müssen, wurde Fritz Bleyle stattdessen in eine Einrichtung für psychisch Kranke in Tübingen eingewiesen und konnte somit wegen Unzurechnungsfähigkeit der Strafe entgehen. Ihm wurden Persönlichkeitszerfall, krankhafte Wesensveränderung und Schizophrenie diagnostiziert.
Nach dem Krieg stieg Fritz Bleyle wieder als Gesellschafter in das Unternehmen ein, war allerdings nur passiv am Geschehen beteiligt. Er lebt ab dem Zeitpunkt in der Schweiz und die Zusammenarbeit mit seinem Bruder Max und seinem Schwager Anton erwies sich als immer schwieriger, Aufgrund seiner psychischen Erkrankung.
Bis 1968 versuchten die anderen Gesellschafter ihn mit Hilfe mehrerer Gutachten als nicht zurechnungsfähig zu erklären, um ihm die Gesellschafterverantwortung zu entziehen. Nicht unbedeutend in diesem Zusammenhang ist seine zweite Frau Anna Hanke. Sie nahm starken Einfluss auf Fritz und war auf das Geld und die finanzielle Absicherung durch die Firma aus. Sie hatte mehrere Auseinandersetzungen mit Max Bleyle und seinen Anwälten. Ab einem gewissen Punkt wurde das Problem mit Fritz für die Firma immer belastender. Er war Mitgesellschafter, verweigerte sich aber, erschien nicht zu den Gesellschaftertreffen und nahm keine Post entgegen.